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Spyglass

25
Jun
2005

Sticky Notes


ATnotes

PostIt-Zettelchen für den Desktop. Sogar mit Alarm. Da geht kein Termin mehr verloren, kein Date wird mehr verpasst.

 

Tag #7109

24
Jun
2005

22
Jun
2005

KingOfKlickzahlen


Selbst meine Besucher kann ich nicht eingrenzen: Einige kommen monatlich über Google, aber der Rest? Sind es mehrere Nutzer hinter einer einzigen (Firmen-)IP-Adresse? Ist das ein einzelner Nutzer unter dynamisch wechselnden IPs? Wenn beispielsweise ein T-Online-User täglich einmal mein Blog aufruft, taucht er in der Statistik als 30 User auf. Bei 2.000 monatlichen T-Online-Usern, die dreimal die Woche hier reinschauen, ergäbe das in der Statistik 24.000 Besucher.

Fazit a): Automatisch generierte Server-Logfiles geben kaum verlässliche Auskunft über Schwachstellen, Probleme oder gar das Verhalten von Besuchern, auch weil sich in ihnen Unmengen an Daten von niedriger Relevanz ansammeln. Wenn man Klickpfade, Verweildauer und ähnliche relevante Events analysieren möchte, sind die typischen Logfile-Analyzer also nur bedingt geeignet. Web-Mining-Tools, die Logfiles in Echtzeit filtern und auswerten, können weiterhelfen (übrigens zeigen sie mir dann tatsächlich durchschnittlich 500 Aufrufe pro Tag von etwas über 250 Besuchern an). Aber auch hier bleiben Dunkelziffern; unterm Strich stehen eine Menge Interpretation und Voodoo. »Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.«

Fazit b): 180.000 Page Impressions, auch wenn sie von echten Besuchern kommen, klingen vergleichsweise und vor allem aus wirtschaftlicher Sicht lächerlich (zum Vergleich: 1 ganzer Monat Usability Inside entspricht nicht einmal einer Stunde Traffic auf eingangs erwähntem Portal). Außerdem trifft man immer irgendwo auf jemanden, der es besser weiß, besser rechnen kann oder bessere Zahlen vorzuweisen hat. Deshalb lösche ich jetzt mein Blogprofil im Logfile-Analyzer wieder, denke an meine fünf überhaupt gar nicht lächerlichen Leser, die ich persönlich kenne und stelle fest: Ob es mehr sind oder nicht, wen interessiert das schon? Ihr fünf seid mir ohnehin viel wichtiger als irgendwelche abstrakten Zahlen in einer Datenbank. Und sowas wie Google-Ads oder ähnliches werdet ihr hier sowieso nie finden.

Usability Inside via Supaschwenzel

Und somit danke ich meinen geschätzten 30tsd Besuchern seit dem ... ähmmm ... seit wann zähl ich eigentlich?

 

Tag #7109

21
Jun
2005

Reminder


Dnepr wartet drauf, ich warte auch drauf und ein paar andere warten wohl auch noch drauf.
Worauf? Nach Pfingsten sollte uns das fiese Grinsen aus dem Gesicht fallen. Isset aber nich.
Weswegen? Wegen irgend einem Winkeladvocaten der wohl irgendwas machen sollte. Es sollten irgendwelche Beratungsgespräche statt finden. Ist wohl daran gescheitert, dass der Winkeladvocat in Ost-Sibirien beheimatet ist. Ein seriöser Anwalt würde sich für sowas auch nicht hergeben.

Also warten wir weiter. Ich habe in meinen PIM mal die Tage nach Pfingsten, mit dem Vermerk "Briefkasten auf zu erwartender Post aus Ost-Sibirien kontrollieren", markiert.
Pfingsten 2012 wohlgemerkt. Vorher gibt das wohl nix mehr. Ausser ein bissken heiße Luft.
Falls sich also jemand fragt wo die derzeitige Großwetterlage ihren Ursprung hat. Heiße Luft aus Mitteldeutschland*.

* Bei Tolkien hieß das Land der Trolle und Hobbits Mittelerde. Ich nenne es "Mitteldeutschland". Mitteldeutschland fängt irgendwo nördlich der Lippe an...

 

Tag #7109

17
Jun
2005

Ach ehrlich?


Nein, ich habe nichts gegen Senioren - ansonsten würde ich auch bestimmt nicht den Lieferservice anbieten. Aber sie können zugegebenermaßen mitunter schon sehr seltsame Verhaltensmuster an den Tag legen...
Shopblogger

Dazu muss man wohl nicht mehr viel sagen. Von dieser Sorte "Senioren" gibt es massig. Maaaaaaassig viele von. Sogar mit Internetz.

 

1 Jahr


BildBlog
*klick*

 

Tag #7109

15
Jun
2005

Morbit Tales VII


Preisbloggen 2005

Bevor ich jetzt wieder einen Trend verpasse an dem sich anscheinend alle beteiligen, nur ich nicht, beteilige ich mich auch mal schnell daran. Mit Weblogs Geld verdienen. Ach so. Also echtes Preisbloggen ab jetzt.
Wenn mir jemand erzählt das man mit Bloggen Geld verdienen kann, dann komme ich mir immer ein wenig wie auf einer Tupperparty vor. Da nimmt man ja auch aus Raffgier das Begrüßungsgeschenk mit und kauft dann evt. noch aus Verlegenheit ein oder zwei von den unnützen Plastikdingern. Das System Tupperparty funktioniert ausschließlich im Bekannten- und Freundeskreis. Und wenn man sich die Sache mal näher anschaut, dann sogar mehr schlecht als recht.
Was Preisbloggen nun mit Tupperpartys zu tun hat? Mir graut es vor dem Tag an dem ich eine Mail (o.ä.) erhalte in der steht "Hey! Ich habe ein Blog. Schau doch mal vorbei. Und wenn du schon da bist, klick doch auch gleich mal auf eins der Banner/AdSense". Na wer würde da nicht schon aus reiner Freundschaft sich mal eben die 5 Minuten Zeit nehmen (wenn man doch eh grade online ist) und ins Blog schauen. Ach ja, und Banner klicken.
Das Spielchen erinnert mich an alte Zeiten als man auf seiner "privaten" Homepage mindestens ein Banner oben und ein Banner unten hatte. Und dann gab es da den Linktausch. Man tauschte die Links zu seinen Hompages wie andere Leute ihre Visitenkarten. Ehrensache das man dann natürlich auch mal eben oben und unten auf das Banner klickte. So hat man sich vor 2-3 Jahren die Homepage gegenseitig finanziert. Da gab es aber pro Bannerklick auch noch bis zu 2 Euro. Wenn man jetzt 10-20 Cent pro
Bannerklick bekommt, dann kann man froh sein. Google hat deswegen AdSense erfunden. Da stimmen die Preise noch. Noch! Wie die Verdienstaussichten mit AdSense in 1-1.5 Jahren aussehen, werden wir sehen wenn 10 oder 20 Millionen Internetseiten mit AdSense zugepflastert und die ersten AdSense-Blocker-Plugins in Mode sind.

Arme Sau
Der Schockwellenreiter legt die Karten auf den Tisch. Jörg Kantel schreibt das er mit seinem Blog ca. 255 Euro pro Monat verdient. Alleine mit Werbung, dass aber auch bei bis zu 200tsd Pageviews. Abzüglich diverser Unkosten würden ihm dann noch 180 Euro übrig bleiben (vor oder nach Steuern??).
Jörg Kantel gibt aber auch zu das er sich nicht sonderlich um Werbung kümmert. Bei ihm steht das Bloggen im Vordergrund. Unverschämtheit von dem Mann das er sich dann darüber beschwert das es unterm Strich einen Stundenlohn von ca. 2 Euro ergibt. Hey! Ein bolivianischer Kaffeepflücker pflückt den ganzen Tag für Eduscho&Co Kaffeebohnen und bekommt auch nicht mehr als 2 Euro. Pro Tag, nicht pro Stunde.
Aber es ist ja klar woran sein Umsatz krankt. Der Mann schöpft einfach nicht jede Einnahmequelle aus. Was kann man da nicht noch alles machen? T-Shirts, Kaffeetassen, Postkarten, Taschen, usw. Ich überlege mir grade ob ich Benefiz-T-Shirts mit nebenstehendem Bild und der Bildunterschrift "Arme Sau" drucken lassen soll. Den gesamten (!) Erlös (ca. 10 Cent / T-Shirt) würde ich natürlich ohne Abzüge Herrn Kantel zukommen lassen. Natürlich könnte man auch noch Sponsoring-T-Shirts
drucken lassen. Gleiches Bild, anderer Text: "GANZ arme Sau". Die biete ich zum doppelten Preis von 26 Euro an, der Erlös geht dann aber nur noch fiffty-fiffty an Herrn Kantel. Genug gelästert.

Die Frage bleibt: Kann man mit Weblogs Geld verdienen?
Die Antwort ist recht kurz und bündig: Nein (ausnahmen bestätigen die Regel).

Man kann mit Büchern, CDs und Veranstaltungen Geld verdienen. Aber der Traum vom Easy Money mit dem Internet ist wohl schon so alt wie das Internet selber. Und bis jetzt auch nur für ganz wenige wahr geworden.
Die Idee ist aber auch zu verlockend. Ein Computer, etwas Zeit, etwas Webspace und ab geht die Luzie. Die Investitionen tendieren gegen Null da das meiste an Material schon vorhanden ist (PC, KnowHow, Personal [1-Mann-Firma]). Das schönste an diesen Märchen ist ja die Vorstellung das dass Meiste von ganz alleine läuft. Steht das Web-Projekt erstmal, dann benötigt es nur noch etwas Pflege und ein Update hier und da. Bei einem Weblog ist es sogar noch einen Tick verlockender. Denn gebloggt wird
sowieso, warum dann nicht auch damit Geld verdienen?
Weil keiner ein Produkt kauft das es woanders günstiger oder gar umsonst gibt. Sobald jemand in seinem Weblog Premium-Content gegen Bezahlung anbietet, wird es zwei andere geben die das gleiche besser machen und dann auch noch umsonst. Es ist wie der Drache den man einen Kopf abschlägt und sofort wachsen zwei neue nach. Am Ende ist es nur eine Frage der Zeit bis die Premium-Content-Blogger am ausgestreckten Arm verhungern.

Die FAZ hat ihr Online-Angebot für die "Frankfurter Allgemeine Sontagszeitung (FAS)" vor kurzem umgestellt. Konnten Abonnenten der FAZ auch online die FAS lesen, müssen diese nun ebenso dafür bezahlen wie Nicht-Abonnenten. Wie viele FAZ-Abonnenten nun auch noch extra für die FAS bezahlen, wird wohl auf Ewig das Geheimnis der FAZ bleiben. Warum die FAZ umgestellt hat und damit das Risiko eingegangen ist sich viele Leser zu vergraulen, dürfte
klar sein. Einzig und alleine wegen den Kosten. Denn die Online-Angebote der Printmedien sind durch die Bank weg Zuschussgeschäfte. Kein SpOn ohne Spiegel am Kiosk. Keine Bild-Online ohne Bild aufm Klo. Dabei zeigen grade SpOn und Bild-Online was die Online-Ausgaben wirklich sind: Resteverwertung und Redaktionsmüll.
Google-News sichtet laut eigenen Angaben täglich 700 Quellen. Gartner Groups hat aber schon vor langem heraus gefunden, das die 700 Quellen ihre Informationen aus maximal 5 Nachrichtenagenturen beziehen. Man kann also überall mehr oder minder das gleiche lesen. Wöchentlich erscheinende Zeitungen müssen aus dem täglichen Angebot aus Nachrichten auswählen, deswegen schafft nicht jede Nachricht den Sprung in die Print-Ausgabe. Und selbst ein allwissendes Blatt wie die Bild kann nicht alles aus den
Nachrichtenagenturen auf seinen 8-10 Seiten unterbringen. Ergebnis ist dann die tägliche Resteverwertung in der Online-Ausgabe. Wenn man schon Unsummen für DPA&Co ausgibt, dann soll das ja schließlich nicht ungenutzt bleiben.
Da man sich aber auch ein wenig von der Masse absetzen will, versucht man zusätzlich noch etwas anderes als die von den Nachrichtenagenturen verbreiteten Meldungen abzudrucken. Immerhin wertet Google-News noch 699 andere Quellen aus die ebenfalls die gleichen Meldungen auf den Tisch liegen haben. Der SpOn hat oft genug gezeigt wie man ganz kostengünstig an "Premium-Content" ran kommt. Entweder abschreiben oder frei erfinden. Oder billige Redakteure beschäftigen deren zweiter Vorname
"Inkompetenz" sein könnte.
Grade in der Nachrichtenwelt stimmt der Grundsatz das Qualität ihren Preis hat. Niemand kann 6 Wochen für einen 500 Worte Beitrag recherchieren und sich dann mit 60 Cent/Wort zufrieden geben. Online-Journalismus ist also Bezahl-Content, Zuschussgeschäft oder ganz einfach vom Niveau her aus der untersten Schublade. Manchmal auch alles drei zusammen.

Und die Weblogs? Alleine mit einem Weblog Geld verdienen dürfte weiterhin illusorisch bleiben. Jörg Kantel "verdient" 255 Euro/Monat mit Werbung. Er hat aber auch bis zu 200tsd PV/Tag. Bis jetzt. Denn bis jetzt ist er einer der wenigen die ihr Blog vermarkten. Werden es mehr Blogger, ggf. auch mit besseren Marketing / Inhalt, dann wird das auch ein Schockwellenreiter zu spüren bekommen. Und zwar anhand von sinkenden Klickzahlen. Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Es werden auch nicht
über Nacht mehr Surfer und Blogleser nur weil jetzt ein paar anfangen ihre Blogs zu vermarkten.
Den Bloggern bleibt also nichts anderes übrig als das nötige Geld auf andere Art und Weise zu verdienen. Letzten Endes bedeutet dies, Hardware verkaufen: Bücher, CDs, T-Shirts und Eintrittskarten für Veranstaltungen. Ein Weblog kann hier sehr hilfreich sein um das Marketing anzukurbeln. Es kann auch helfen den einen oder anderen Euro über Werbung und Bezahl-Content einzunehmen. Doch es wird niemals die Haupteinnahmequelle sein können. Dazu ist die Gratis-Konkurenz einfach zu groß. Überhaupt wird
es schwer sein in den bestehenden Markt an Nachrichtenanbieter einzudringen und ihn auch noch aufzumischen. Denn ein Weblog kann auch nicht viel mehr bieten als Nachrichten, egal ob als Text, Podcast oder Video-Blogging. Hier müssten sich die Weblogs erst einmal gegen die bestehende Konkurenz aus Zeitung, Radio und TV durchsetzen. Sehr schwer. Denn lesen können die meisten, ein Radio und TV haben auch sehr viele. PC mit Internetanschluss hingegen ist grade einmal in 20-30% der deutschen
Haushalte vertreten. Und von denen lesen auch nicht alle Weblogs.

So sieht es aus wenn die Seifenblasen "Traum & Idee" an Reichweitenproblemen zerplatzen.

 

Tag #7109

7
Jun
2005

Spyglass

Muh-Tiger | 7. Jun, 12:00

Studiengang


Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr bietet die Heinrich-Heine-Universität wieder den weiterbildenden Studiengang “Master of Laws / LL.M. Informationsrecht” an.
Lawblog

Und nächstes Jahr wird dann ein Studiengang "Herr der Ringe" angeboten. Master Of Laws klingt für mich wie ein Tolkien Roman oder wie eine neue Geschichte aus Mittelerde. Aber weniger wie ein ernst zu nehmender Studienabschluß / -gang.
Wenn ich es mir dann noch mal genauer überlege, dann passt es doch irgendwie: Kleine Trolle mit haarigen Beinen welche einen üblen Geruch verbreiten und in kleinen finsteren Höhlen wohnen ... man könnte sie in Zukunft also auch Master Of Laws nennen anstatt Anwälte.

Zu Weihnachten startet dann die Triologie Herr Der Akten.

 

Tag #7109

6
Jun
2005

Spyglass

Muh-Tiger | 6. Jun, 04:50

Gläubig


Es scheint so, als wenn ich in den letzten Tagen doch noch zum Glauben gefunden habe. Zu welchen auch immer. Denn mein Lieblingsstoßgebet ist mittlerweile:

Herr, schmeiß Hirn vom Himmel. Falls kein Hirn mehr auf Lager ist, was ja sehr arg den Anschein hat, dann Titten oder Steine. Aber treff bitte die richtigen.
Und Herr, wenn du schon dabei bist, nimm bestimmten Personen das Internet weg. Gib ihnen dafür Feuer und Höhlenmalerei damit sie beschäftigt sind. Ach Herr, wenn ich es mir so recht überlege, lass das mit dem Feuer sein. Höhlenmalerei reicht schon. Feuer ist zu gefährlich.

Ausserdem bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass manche Menschen sehr froh sein können das sie Titten haben. Dann gibt es aber noch welche, die mit Titten ganz gut bedient wären. Sie haben aber keine.
Die können wohl nur darauf hoffen das Papa doch irgendwo im Keller ne Million Euros oder so eingemauert hat. Oder das sie eine Stelle beim Max-Planck-Institut im Forschungsprojekt "Leben nur mit Stammhirn. Geht das?" bekommen. Als Forschungsobjekt versteht sich.

 

Tag #7109

4
Jun
2005

Spyglass

Muh-Tiger | 4. Jun, 19:48

Ich bin nich valide


Irgendwie fühle ich mich grade so, als wenn ich mal wieder ein Statement abgeben müsste.

Wenn der Dativ dem Genitiv sein Tod sein tut, dann ist die validierte Regel der Kreativität ihr Tod sein tun. ES scheint so, als wenn es immer wieder Menschen geben würde die ohne Regeln nicht klar kommen. Eingezwängt in ein enges Korsett aus Regeln und Vorschriften sind sie unfähig ihren eigenen Weg zu finden.
Sicher kennt der eine oder andere noch aus seiner Schulzeit die Kinder, die das Datum immer oben rechts hingeschrieben haben, es dann mit einem Lineal und einem roten (!) Filzstift (0.7-1.0 mm) unterstrichen haben. Doppelt versteht sich. Niemals nicht einfach und schon gar nicht mit dem Stift, mit dem man geschrieben hat. Es musste immer eine andere Farbe sein, dabei war aber darauf zu achten das mit Blau geschrieben, während mit Rot unterstrichen wurde. Das waren dann die Kinder, die in den Pausen immer alleine auf dem Schulhof standen weil niemand mit diesen phantasielosen Blagen spielen wollte. War ja auch zu langweilig, weil beim Verstecken spielen haben sie immer brav bis 10 gezählt wenn sie suchen mussten. Und wenn sie sich versteckt haben, dann wusste man schon vorher wo man sie suchen musste. Denen fehlte irgendwie das passende Gen um sich gute Verstecke auszudenken.
Ich hab eigentlich nie ein Datum auf meine Notizen vermerkt. Hat mir eh nie geholfen etwas wieder zu finden. Denn so ab ca. dem sechsten Schuljahr bestanden meine "Schulhefte" aus einem 500er Stapel blanko Papier. Mir wurde es irgendwann einfach zu dumm für jedes Fach ein eigenes Heft anzulegen. Ich vergas morgens ohnehin immer die passenden Hefte einzupacken. Der Inhalt meiner Schultasche bestand also aus einer frei gewählten (um nicht zu sagen in der Post geklauten) Anzahl an Kugelschreibern. Je nachdem wie viele in der Postfiliale nachgelegt wurden waren es so 5-20 Stück in diversen Farben. Außerdem die geschätzten 500 Blatt Papier und der Rest an Raum wurde mit den wirklich nützlichen Dingen des Schulalltags aufgefüllt: Pausenbrote, Kaugummi, Tabak, Feuerzeuge, Musik (damals noch Walkman und Kassetten!), Lesestoff (am liebsten der mit den Bildern, den konnte man so genial gut tauschen) und halt was man sonst noch so zum Überleben in der Schule brauchte. Ich hatte ein recht gutes Leben während meiner Schulzeit. Ich gebe zu, das gute Leben endete regelmäßig mit der Verteilung von so genannten Zeugnissen. Weniger wegen den schlechten Noten als viel mehr weil zu jeder Zeugnisausgabe meine Eltern in die Schule bestellt worden waren. Hauptmängelpunkt des Lehrkörpers: Ich wäre schlampig gewesen. Hey Stopp mal. Nur weil meine Physikunterlagen sich 1:1 mit den Mathenotizen vermischt haben? Nur weil die im Kunstunterricht angefertigten Wassermalfarbenbilder auf die Deutschhausaufgaben abgefärbt haben? Nur weil mein Pausenbrot ... das ist eine andere Geschichte. Also bei mir waren die Unterlagen zu den Fächern derart durchmischt das ich mindestens 10 der 45 Minuten einer jeden Schulstunde damit verbracht habe die passenden Zettel zusammen zu suchen. Und jetzt kommt die Riesensauerei: In der Schule stand deswegen auf meinem Zeugnis "Schlampige Unterlagen". Heute nennt sich so was an der Uni "Interdisziplinär". In der letzten GEO war da sogar nen langer Bericht drin warum es Sinn macht wenn Insektenforscher mit den Metallforschern rummachen. Also wenn Forscher schlampig sind und am Max-Planck-Institut arbeiten, dann ist das interdisziplinär und fortschrittlich. Wenn ich so was als Schüler gemacht habe, dann war das schlampig. Kapier ich nicht, aber ist ja auch schon lange her.

Aus den Kindern mit den validen Turnbeuteln sind später die Studenten mit der konformen Fächerwahl geworden. Was aus mir geworden ist, da hüllen wir lieber das Tuch des Schweigens drüber. Aber so viel sei verraten: Während die validen Studenten Vorlesung hatten, hatte ich Spaß. Während die angehenden Ärzte in Büchern die Anatomie des Körperbaus in ihre regelkonformen Hirne pressten, erforschte ich den Unterschied zwischen B- und C-Cup. Als die Kunststudenten in der Unibibliothek noch versuchten herauszufinden wie dick die Ölschicht auf der Mona Lisa ist, wusste ich schon das ein Töpfchen Fingerfarbe nicht ausreicht um ein Busen der D-Klasse anzumalen.
Nun gut, die Studenten waren mir irgendwann egal. Denn wenn die brav im Bett lagen um für die Vorlesung um 7 Uhr am nächsten Tag fit zu sein, studierte ich die Studentinnen im KKC. Und sie mich. Uni wie sie mir gefällt.
Das KKC ist an der Uni Essen so etwas wie die Studentendisco mit Bierausschank. Dieses Studentendisco-Reservat war in manchen Studentenfällen auch dringend nötig. Denn in einer regulären Disco wären wohl so einige von denen schon am Türsteher gescheitert. Und selbst wenn sie denn dran vorbei gekommen sind, spätestens am Tresen erlebten sie regelmäßig ihr persönliches Waterloo. Denn regelkonforme validierte Studenten suchten immer erst nach dem Flaschenöffner, dann nach ein passendes Glas. Beides in einer ordentlichen "Disco" selbstredend niemals nicht zu finden. Und während die Regel-Studenten noch rätselten wie man mit einem Feuerzeug eine Flasche öffnet, hatten alle unkonformen Nichtstudenten schon längst sämtliche anwesenden Frauen abgegraben und abgeschleppt. Ganz gegen den Regeln versteht sich.
Natürlich will ich hier nicht alle Studenten über einen Kamm scheren. Es gibt auch genug Studenten die ebenfalls auf alle Regeln geschissen haben und aus denen was geworden ist.

Das waren schon ein paar sehr prägende Jahre, damals. Selbst heute bin ich noch nicht ganz regelmäßig oder gesellschaftskonform. Alleine schon mein Musikgeschmack ist irgendwie ... sagen wir mal neudeutsch: Strange gemixt. Gut, über Geschmack lässt sich streiten. Doch meine persönliche Invalidität äußert sich auch gewissermaßen in einer gewissen gesellschaftlich unkonventionellen Erscheinungsform. Heute Morgen hat sich doch meine Frau Mutter erschreckt, da meine Haare sich irgendwie unvalide, entgegen allen modischen Regeln, gen Himmel reckten. Also nicht so hahnenkammfrisurmäßig mit diesen Prolloblondstreifen in der Mitte. Mehr so wild in alle Richtungen. Zum Glück waren sie nicht auch noch bunt. Sonst wäre ich wohl als so eine Art Retro-Punk durch gegangen.
Das sind aber auch so Dinge an die ich keine Energie verschwenden will. Heute ist heute und so wie ich aufstehe sehe ich halt heute aus. Morgen ist ein anderer Tag, da sehe ich dann halt wieder anders aus. Kann man nix machen. Jeden Tag gleich aussehen ist doch auch arg langweilig, oder nicht!?
Ich verstehe auch die Leute nicht, die 90% ihrer Energie darauf verschwenden irgendwelche Rechtschreib- oder HTML-Regelungen einzuhalten. Das einzige was dabei rum kommt, sind langweilige Texte in Standard-HTML-Seiten die keiner sehen will. Ich scheiß hin und wieder einfach auf die merkwürdigen Regeln die ich mir eh nie wirklich merken kann oder will. Dafür erfinde ich einfach lustige neue Worte in unabsehbarer Länge mit bedenklich wenig Sinngehalt, dafür aber um so mehr Unterhaltungswert.
Man muss halt Prioritäten setzen. Lustig und bunt oder langweilig und konform. Ich bin für lustig bunt, macht mehr Spaß. Weinen können die anderen für mich, wenn ich inne Kiste bin.

Tja, was ist nun aus den Studenten geworden die mit ihrer verschlossenen Bierpulle am Tresen versackt sind? Das sind die Typen, die in regelmäßigen Abständen alle Internetforen mit Fragen zumüllen die man mit ein wenig Phantasie von alleine beantworten kann. Da stehen dann so weltbewegende Fragen wie z.B. "Unser Kleinkind (48.27 Monate) hat gestern Dadadududu anstatt Dadudadudu gesagt. Ist es krank? Müssen wir mit ihm zum Logopäden? Wenn ja, kann einer der mitlesenden Damen und/oder Herren uns einen guten Logopäden empfehlen? Für eine Antwort wären wir, also meine Frau und ich, sehr dankbar"

Ne ne ne! Die Regel ist der Kreativität ihr Tod sein tun. Leute die sich auf valides (X)HTML den Schwanz schlumpfblau wixen haben im Leben definitiv eine verdammt wichtige Entwickelungsstufe verpasst. Das sind doch die Turnbeutelvalidierer von vorgestern, die Bierflaschenverzweifler von gestern, und die Dummefragensteller von heute. Nicht so wirklich mitbekommen was um sie herum passiert, dafür aber rechtschreibtechnisch korrekten Dumpfsinn verbreiten. Hauptsache es ist regelkonform, Inhalt zweit- bis drittrangig. Um es mal mit Homer Simpson zu sagen: Laaaaaaaaaaangweilig.

Ich bin einfach nicht valide, mich packt man in keine Schublade, passe zu keiner Regel, kann nicht konform und schon gar nicht gradlinig. Alle 5 Minuten muss da schon mal ne Kurve kommen die ich ab und an kratzen kann, sonst wird mir dat zu eng im Leben. Und wenn die Kurve nich von alleine kommt, dann kann man ja mal selber nen bissken wat dran rumbiegen. Dat Spaßgen will täglich gefüttert werden, sonst verhungert noch der Humor.
Aber wenn ich mir dat ma so richtich überlech, dann gibbet doch wat dat bei mir valide is:

fun_valid

Getreu den Motto: Die Regel is der Kreativität ihr Tod sein tun!

 

Tag #7109

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