Später am Tag
Gefühlte 300 Jahre nach der letzten Zigarette: Heute morgen geduscht, grade eben noch in Schweiß gebadet und jetzt schon wieder vor dem PC. Ich habe beschlossen das es nicht wirklich cool ist in der Embrionalstellung zitternd in der Ecke zu liegen und sitze nun zitternd vor dem PC. Erwin bietet mir eine Hühnersuppe an, ich lehne dankend ab. Erwin grinst mich schon wieder so merkwürdig an. Der Typ ist mir nicht ganz geheuer, ich sollte ihn besser im Auge behalten.
Mal im Ernst: Ich habe vorhin ein kleines Nickerchen auf der Couch gemacht. Es schien mir besser dies zu tun als mich weiterhin der Wahnvorstellungen, ausgelöst durch den kalten Entzug, hinzugeben.
Das ich von D. (einer meiner übelsten Erinnerungen in Sachen Frauen) geträumt habe, kann ich noch nachvollziehen. Aber warum um Himmels Willen habe ich von "Neu Isenburg" geträumt ????
Gibt es diesen Ort überhaupt und wenn ja, wo liegt der?? Ich kenn den nicht, aber so real wie ich von Neu Isenburg geträumt habe, war ich wohl schon mal da. Na egal.
Was ich grade eben noch festgestellt habe: Seitdem ich Nichtraucher bin (höhöhöhö), habe ich wesentlich mehr Autorität. Als ich vorhin den Müll raus gebracht habe, reichte es vollkommen aus nur einmal kurz ein sattes "MACH DIE VERDAMMTE SCHEIß KIPPE AUS DU AR#@°#!!" quer über die Straße zu brüllen um zwei Jugendliche vom Rauchen abzuhalten.
Entweder ich sehe schon wirklich aus wie das uneheliche Kind von Marilon Manson und Hannibal Lector oder ich habe auf einmal wieder mehr Luft in den Lungen und bin dementsprechend Stimmgewaltig.
Ich tippe, mal so unter uns, auf die Geschichte mit den unehelich ...
... noch`n Mord ...
3 Liter Kaffee, 16 gedankenvirtuelle Nachbarschaftsmorde, 704 Gummibärchen, 2.034 eigenfüssig gelaufene Laminatmeter, 50.458 mal die Erzeugen (weiblich wie männlich) verflucht, 105.679 mal den Entdecker der Tabakpflanze zur Hölle gewünscht, 1 verbratene DVD, 2 in die Wand geschraubte Schrauben, 3 frisch abgewaschene Teller, 4 Ideen was ich mir zu Essen machen kann …
… und kein verfluchtes Weib in der Nähe das bereit wäre mir die Entzugssymptome von den Lippen wegzuknutschen …
…1 Grashalm, 2 Grashalme, 3 Grashalme, 4 Grashalme, 5 Grashalme, …
Nachtrag:
Kann mir einer sagen ob und wenn ja, wann die Entzugserscheinungen so langsam abnehmen??
Ich mein, ich kann doch nicht auf immer und ewig rumlaufen wie ein Serienmörder beim Freigang.
Mein Nachbar ist der erste der sich nicht mehr vor die Tür traut. Gut, ich hätte das Messer in der Schublade lassen können. Ich hätte ihn vielleicht auch nicht so anbrüllen sollen. Vielleicht war das Anbrüllen aber doch nötig, der Lautstärke nach zu urteilen in der er seine "Musik" gehört hat.
Na nicht wirklich wichtig. Egal eigentlich. Der steht jetzt noch hinter seiner Tür. Mit den Zucken in den Augen, dem Schweiß auf der Stirn, dem Telefonhörer in der Hand, die "11" schon gewählt damit er nur noch die "0" drücken und seine Adresse sowie ein leises "hilfe" stammeln muss. Der hat nen Knall. Der tickt nimmer ganz sauebr. Das will ich jetzt mal erwähnen. Ich hab den wirklich nur einmal ganz kurz angeschrien. Mag sein das er sich erschreckt hatte als ich ihm mit dem großen Küchenmesser vor der Nase rumgewedelt habe. Aber ich wusste ja nicht ob er der deutschen Sprache mächtig ist, da wollte ich auf Nummer sicher gehen und habe meine Worte mit deutlichen Gesten unterstrichen. Ich denke meine Botschaft ist angekommen. Bis jetzt kein Mucks mehr von oben.
Warten wir ab.
Das ging aber schnell ...
Ich fress Gummibärchen das sich die Balken biegen und es schon lange jenseits von Gut&Böse ist!
Ich will eine gottverdammte Kippe. Jetzt! Sofort!
Und nein! Ich bin im Augenblick wenig Stressresistent...
Nachtrag:
In Gedanken meinen Nachbarn so 7-8 mal umgebracht. Jedesmal indem ich ihm seine verschissene Hifi-Anlage inkl. Lautsprechern abwechselnd mal oral, mal rektal bis zum Anschlag eingeführt habe. Nach dem Einführen habe ich ihm dann die verschissenen 800 Watt spüren lassen. Bei der rektalen Version sah das besonders lustig aus. Erinnert mich an das Duracellhäschen.
Notiz Nr. 1: In die 5. Etage umziehen. Wenn ich den Nachbarn auf der Treppe treffe, nicht grüßen. Einfach wortlos runter schubbsen.
Notiz Nr. 2:
Aspirin besorgen. Wahlweise Valium oder Speed. Je nachdem was der Farbige am Hauptbahnhof im Angebot hat. Anschliessend ihn die lange Treppe zur U-Bahnstation runter schubbsen. Er kann zwar nichts für all das, es wird aber meine Nerven beruhigen. Netter Nebeneffekt: Spuren verwischen und Geld sparen.