Muh-Tiger | 12. Jun, 02:04
Morbit Tales III
Pause = Musik&Kochen.
Das was gekocht wurde, steht einen Beitrag weiter unten.
Die Abbildung ist allerdings nur ansatzweise dem ähnlich was auf dem Teller
gelandet ist. Also auf dem Foto ist, ehrlich gesagt, die zweite Fuhre an
Bandnudeln zu sehen. Die sind nur mit Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und
was sonst noch übrig war. Über die Chilicurryblumenkohlnudeln legen wir das Tuch des
Schweigens. Basta.
Das erste was ich mir in den letzten Tagen mehrfach
angehört hatte, war X&Y von Coldplay. Das haben andere vor mir wohl auch
schon gehört. Dabei habe ich bis jetzt noch niemanden gelesen dem das Album
so richtig gefiel. Es muss wohl viele Hörer enttäuscht haben. Enttäuscht war
ich nicht wirklich, denn ich habe nicht viel erwartet.
Wirklich optimistisch habe ich dem Album nicht entgegen gefiebert. Das was ich
jetzt ein paar mal gehört habe, dass würde ich als musikalische Zuckerwatte
bezeichnen. Ein bisschen Zucker und viel heiße Luft. Sieht lustig aus und schmeckt
auch ganz nett. Doch am Ende ist es schlecht für die Ohren.
Das Coldplay-Album klingt wie eine Sammlung Coversongs von X und Y aus der gesamten Musikbranche. Von U2 über Jonny Cash
bis hin zu Coldplay. Man wird einfach das Gefühl nicht los, als wenn die Jungs ständig woanders abgeschaut hätten. Bis hin zu The Speed Of Sound wo ich wahrscheinlich nicht der Einzige bin der starke Ähnlichkeiten mit Clocks raus hört. X&Y hat nichts. Es ist über weite
Strecken langweilig und hört sich abgenutzt an. Die gelegentlichen Momente bei
denen man aufhorcht sind viel zu selten.
Fazit: Coldplay hat hier ein Album abgeliefert das man
nicht haben muss. Als Fan kann man es sich kaufen damit die Sammlung komplett
ist. Die Stücke die sich wenigstens ansatzweise gut und neu anhören, werden bald als Single bei jeder Radiostation rauf und runter gedudelt.
Renee Olstead war dann die nächste Platte. Anders als bei Coldplay ist es bei diesem Album deutlich erkennbar das es sich fast ausschließlich um Lieder von anderen handelt. Mit Summertime, What A Difference A Day Make, Midnight At The Oasis und Sentimental Journey sind schon 4 Songs vertreten die wohl jeder schon einmal irgendwo von irgendwen gehört hat. Und
unter Umständen auch schon mal in einer wesentlich besseren Version gehört hat.
Jazzalben sind oft eine Sammlung von Interpretationen mehr oder minder berühmter Jazztitel. Soweit, so gut. Doch kaum jemand schafft es Jazzmusik so flach rüber zu bringen wie Renee Olstead. Eine nette Stimme zu haben reicht nun einmal nicht um ein kaufbares Jazzalbum aufzunehmen. Vor allem wenn sich auf dem Album überwiegend Titel befinden die schon unzählige male in anderen Variationen veröffentlicht worden sind.
Die Amerikaner können es halt doch. Man gebe einem süßem 16 jährigen Mädchen mit einer ganz passablen Stimme einen Teenie-Bonus, veranstalte eine Mega-Werbekampagne mit unschlagbaren Etat und schon hat man seinen neuen Sommerstar. Hier wird (mal wieder) ein junges Talent von der Musikindustrie verheizt. Wahrscheinlich werden wir von Renee Olstead in naher Zukunft nichts mehr hören. Weniger weil sie mit anderen Dingen beschäftigt ist (Heiraten, Kinder bekommen, Haus bauen), sondern viel mehr weil
Musikproduzenten mal wieder Geld mit Talent verwechseln. Spätestens wenn sich das nächste Album von Renee Olstead aufgrund des enttäuschenden Erstwerks nur mäßig verkauft, wird die Musik-Geld-Mach-Schmiede sie fallen lassen.
Fazit:
Schade drum. Enhanced von Renee Olstead ist ein Album das man getrost im Regal stehen lassen kann. Wer auf schnulzige Musik, passend zu Filmen aus den 50er und 60er Jahren, steht, der kann gerne zugreifen. Wird aber auch nichts Neues entdecken, alles schon mal da gewesen.
Ob sie eine zweite Chance bekommt bei der sie zeigen darf das sie mehr kann als laue Jazzcovers einzusingen, ist und bleibt fraglich.
Langnese! Denn: "In diesem Jahr kommt der Langnese Sommerhit von The BossHoss!" (Originaltext von Langnese). Langnese sollte allerdings lieber weiterhin Eis&Co machen anstatt Musik zu "entdecken".
Das Rezept von Boss Hoss ist so einfach wie Wassereis: Man nehme einen mehr oder minder bekannten Song und verpacke ihn in ein Country-Gewand. Also Text und Rhythmus beibehalten, dafür die Instrumente austauschen. Fertig ist der "neue" Sommersound. Gut das Dick Brave schon in Vergessenheit geraten ist. Denn der hat ähnliches verbrochen.
Boss Hoss kann man sich kaufen wenn man schon Bravo-Hits 1-unendlich im Regal stehen hat. Das Album ist nach 1-2 mal hören ähnlich nervig langweilig wie eine Bravo-Hits. Zumal die Jungs sich nicht wirklich entscheiden konnten ob sie jetzt Country&Western oder Rockabilly machen wollten. Unterhemden, Cowboyhüte und Gitarren schwingen reicht nun einmal nicht um länger als eine Woche im Gehörgang zu bleiben.
Fazit:
Das wirklich schöne am Album von Boss Hoss ist, dass alle 15 Liedchen zwischen 3 und 4 Minuten lang sind. Die Platte ist somit recht schnell runtergedudelt und steht bald wieder da wo sie hin gehört: Im Regal. Oder Ablage Rund.
Bis jetzt also eher enttäuschende Musik im Kanal. Bleibt zu hoffen das sich in den nächsten Tagen etwas hörenswerteres im Player verfängt. Das was bis jetzt da gelandet ist, landet (zumindest bei mir) ganz schnell wieder da wo es her gekommen ist. In der CD-Hülle und dann in der Vergessenheit. Oder halt bei eBay.