Spyglass
Muh-Tiger | 24. Mai, 22:30
Dienstreise in 0,13 Sekunden
Ein weiteres Beispiel über das Risiko der Internetrecherche lieferte uns ausgerechnet der Spiegel im Jahr 2004. Das für seine Hintergrundrecherchen bekannte Magazin druckte einen Artikel ab über den Entwickler des Computervirus „Sasser“, der aus dem niedersächsischen Dorf Waffensen stammte. Den Lesern, des in Windeseile dazu verfassten Spiegel-Artikels, wurde ein plastisches Bild des Dorfes vor Augen geführt. Die Welt sei in Waffensen noch in Ordnung, heißt es, es locke der Gasthof Eichenhof mit gemütlicher Kaminschenke, ein Bauer Poppe verkaufe Waren aus eigener Produktion und höchstens der dort ansässige Shanty-Chor bringe ein wenig den Hauch der großen, weiten Welt in das kleine Örtchen.
Hatte der Autor wirklich vor Ort recherchiert? Oder hat die Dienstreise nur im Internet stattgefunden? Schon kurz nachdem der Spiegelartikel vorab bei Spiegel-Online abgedruckt wurde, meldete sich ein Journalist im Internetforum „jonet“, einer Diskussionsplattform für Journalisten. Er hatte den Artikel gelesen und nebenbei den Begriff „Waffensen“ bei Google nachgeschlagen. In nur 0.13 Sekunden spuckte die Suchmaschine folgende Ergebnisse aus: Platz 1: der Eichenhof, mit gemütlicher Kaminschenke. Platz 3: Bauer Poppe, der Waren aus eigener Produktion verkauft und auf Platz 12: Der Shanty-Chor.
WDR Q-21Hatte der Autor wirklich vor Ort recherchiert? Oder hat die Dienstreise nur im Internet stattgefunden? Schon kurz nachdem der Spiegelartikel vorab bei Spiegel-Online abgedruckt wurde, meldete sich ein Journalist im Internetforum „jonet“, einer Diskussionsplattform für Journalisten. Er hatte den Artikel gelesen und nebenbei den Begriff „Waffensen“ bei Google nachgeschlagen. In nur 0.13 Sekunden spuckte die Suchmaschine folgende Ergebnisse aus: Platz 1: der Eichenhof, mit gemütlicher Kaminschenke. Platz 3: Bauer Poppe, der Waren aus eigener Produktion verkauft und auf Platz 12: Der Shanty-Chor.
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