Muh-Tiger | 11. Mai, 21:21
John Wayne und ich
John und ich haben nichts gemeinsam. Aber auch absolut nichts. Ich habe keinen Cowboyhut und kein Cowboypferd. Weder reite in den Sonnenuntergang, noch verabschiede ich mich nicht mit diesem süffisantem Lächeln und einem "Bye Ma'am". Kühe kenne ich nur von der Milchpackung und ggf. aus dem Fernsehen. Ich treibe sie nicht als Herde vor mich her. Leute die mir auf den Sack gehen, darf ich nicht mit einem Revolver umnieten. Mein Kaffee kommt aus einer Kaffeemaschine anstatt aus einer Blechkanne überm Lagerfeuer. Wenn ich einen Bohneneintopf esse, jault der Hund vom Nachbarn. Wenn John sich zur Ruhe legte, flackerte das Lagerfeuer und die Wölfe heulten in respektablen Abstand. Bei mir steht manchmal, wenn ich zu Bett gehe, ein tiefergelegter Golf vor der Tür und demonstriert mir seine 22-Zoll-Subwoofer mit Bassröhre. Dann suche ich verzweifelt nach meinem nicht existenten Revolver und dem Cowboyhut.
Und doch fühle ich mich grade jetzt in diesem Augenblick John Wayne sehr verbunden. Auch wenn es nur der Gang ist der uns verbindet. Der Gang eines Cowboys, der nach 14 Stunden harten Rittes vom Pferd steigt. Ein Gang, der jede Hämorride vor Schreck vom Arsch purzeln lässt. Ein Blick in den Augen der sagt: "Geh mir aus den Weg Kleiner oder ich tacker dich an die gegenüberliegende Wand.".
Notiz für die Zukunft: Ab Mitte 30 nur noch vollgefederte Fahrräder mit Gelsattel. Autsch.
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