Muh-Tiger | 3. Mär, 23:01
Journalistenlangeweile
Was machen die Tintenpisser eigentlich wenn sie mal wieder nichts zu tun haben. Also quasi den lieben langen Tag lang?
Volker König versucht sich als Investigativjournalist und verfolgt eine gewisse Rebecca Siebert. Das er dazu auch ein paar Porno-Webcams abklappern muss [tirilli-pfeiffmodus] ... soll vorkommen in diesen "harten" Gewerbe.
Lustig wird es erst, wenn Herr König (Ich bin ein kleiner König. Gib mir nicht zu wenig. Gib mir nicht zu viel, mit dem Besenstiel*) anfängt über Dinge zu sinieren von denen er keine Ahnung hat.
Beispiel:
Mächtig interessant. Für mich zumindest. Denn bin ich jetzt auch ein Datendieb? Immerhin wird auf meiner Seite auch dieses mysteriöse PPHLogger-Script ausgeführt. Ist kein Problem, kann jeder haben. Entweder hier oder wahlweise auch hier. PPHLogger ist schlicht und ergreifend Teil eines Webseiten-Counters.
Doch Herr König setzt noch einen drauf:
Also das muss man jetzt mal aufdröseln! PHP- und CGI-Scripte können also auch Schaden verursachen??? OHA!! Wenn ich bedenke, dass fast jede zweite Webseite in PHP oder CGI (genauer Perl, ASP, Pyton, o.ä.) geschrieben ist, dann melde ich wohl besser morgen meinen Internetanschluß ab.
Dumm nur, dass diese Scripte relativ wenig Schaden anrichten können. Denn sie laufen nicht auf dem PC des Surfers ([local]), sondern auf dem Webserver ([extern]). Das einzige was diese Scripte können, ist Daten hin und her schicken. Und Daten verarbeiten, dies tun sie aber auf dem Webserver ([extern]), nicht auf dem PC des Surfers ([local]).
Es dürfte klar sein das diese Scripte dann nur Daten verarbeiten können, die ich ihnen schicke. Welche Daten das sind, dass kann in gewisser Weise jeder selber beeinflussen. Zum Beispiel mit den Eingaben die man macht.
Was wird sonst noch an Daten ausgetauscht? Welchen Browser man benutzt. Aber selbst das kann man verschleiern wenn man mit dem Opera surft. Dort lässt sich einstellen als welcher Browser sich der Opera ausgeben soll. Ausserdem, wie schlimm ist es schon wenn jemand erfährt das ich den FireFox benutze anstatt des Internet Explorers?
Ansonsten werden auch noch so hochriskante Daten wie z.B. Anzahl der Farben, Bildschirmauflösung oder Betriebsystem übermittelt. Ende der Datenübertragung, bis zu den Zeitpunkt wo ich aktiv auf der Webseite Daten eingebe.
Hä? Was ist los? Welche Netzwerkadresse meint er? Doch wohl nicht die IP-Adrese??
Die IP-Adresse ist nunmal notwendig. Internet funktioniert in etwa wie Telefonieren. Man hat eine Nummer (die eigene IP-Adresse) und wählt eine andere Nummer an (die IP-Adresse des Webservers). Dann werden Daten ausgetauscht. Wie soll der Webserver wissen wo er die Daten (z.B. die HTML-Seite) hinschicken soll, wenn er meine IP-Adresse nicht hat?? Davon mal abgesehen, kann man per Proxy surfen. Schon kennt der Webserver meine IP-Adresse nicht.
Falls Herr König die MAC-Nummer meint, die wird mit jeden HOP ausgetauscht. Jeder HOP ersetzt die MAC-Nummer durch seine eigene MAC-Nummer. Ansonsten gibt es da nicht viele "Netzwerkadressen". Mir sind ansonsten keine "Netzwerkadressen" bekannt die beim HTT-Protokoll übertragen werden. (Diesen Satz muss man nicht wirklich verstehen. Er zeigt aber das ich zumindest weiß wovon ich rede ;-)
Und wie man mein Surfverhalten ausspionieren will indem man meine "Netzwerkadresse" kennt, ist mir mehr als schleierhaft. Mein Surfverhalten setzt sich aus einer Reihe von Webseiten zusammen die ich besucht habe. Die kann man, wenn überhaupt, nur mit einem Java-Script auslesen. Genau genommen, kann man die History (also die Liste der besuchten Webseiten) gar nicht auslesen. Man kann per Java-Script immer nur eine Seite vor oder zurück springen. Ist also in etwa das gleiche wie die beiden Knöppe oben im Browser.
Wirklich erstaunt war ich dann ja über die Tatsache das man die Feldinhalte eines Formulars auslesen kann. Ja um Himmels Willen, WAS soll man sonst damit tun???? Ins digitale Nirvana schicken?? An die Wand klatschen? Auf Festplatte bannen?
Formularfelder sind nun einmal dazu da um Daten einzugeben und zu verschicken. Und wenn ich sie verschickt habe, dann müssen sie auch verarbeitet werden. Sollten sie zumindest. Wie das gehen soll wenn sie nicht ausgelesen werden können, wird zumindest mir auf immer und ewig ein Rätsel bleiben.
Nach diesen Absatz habe ich dann aufgehört den Artikel zu lesen. Irgendwie war ich mir da schon recht sicher das Herr König absolut keinen Plan von dem hat, über das er da schreibt.
Fazit: Es gibt zu viele Investigativjournalisten, die mit sinnfreien Beiträgen ihre Besuche auf Pornoseiten zu erklären versuchen. Lieber Herr König, wenn ihr Arbeitgeber sie wegen ihren Surfverhalten abgemahnt hat, dann wohl zu recht. Ornanieren während der Arbeitszeit ist nun einmal ein Grund für eine Abmahnung.
* Ein Kinderlied, welches zur Karnevalszeit im Rhein-Ruhr-Gebiet gesungen wird. Viel mir spontan beim Lesen des Artikels von Herrn König ein.
ich hab ihn verstanden. krieg ich jetzt nen lolli?
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